Der Cityring kann an manchen Stellen gut gequert werden, z.B. am Landesmuseum oder am Karolinenplatz.
An anderen Stellen ist es fast unmöglich, den Cityring ebenerdig zu queren, ohne sich in Lebensgefahr zu begeben. Zum Beispiel zwischen der Tunnelausfahrt und der Kreuzung am LGG.
Auch im weiteren Verlauf (Höhe Schulstraße / Stadtkirche) erinnert der Cityring eher an eine Rennstrecke als an eine innerörtliche Straße. Es geht bergab, die nächste Ampel ist noch weit, da wird aufs Gas gedrückt.
Tatsächlich gibt es immer wieder Unfälle. Das hat jetzt ein Anwohner angeprangert und die Stadt zum Handeln aufgefordert.
Unser Grüner OB Partsch hat tatsächlich reagiert und sagte dem Darmstädter Echo (Artikel vom 9.9.16), dass das Ziel sei, „in der Hügelstraße von der Tunnelausfahrt bis zur Einmündung in die Kirch- und Karlstraße sowie daran anschließend in der Kirchstraße Tempo 30 einzuführen. Das werde die Verkehrssicherheit erhöhen und den Schadstoffausstoß reduzieren.“
Weiter steht im Artikel: „Allerdings kann die Stadt Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen nach der Straßenverkehrsordnung nicht im Alleingang anordnen. Das sei nur im Einvernehmen mit den übergeordneten Landesbehörden, das heißt mit dem Regierungspräsidium, der Landespolizei und Hessen Mobil möglich, sagte Partsch: ‚Mit ihnen sind wir im Gespräch darüber.'“
Dann hoffe ich mal, dass die Gespräche gut ausgehen. Hessen Mobil war in der Vergangenheit nicht dafür bekannt, viele Tempolimits auf Bundesstraßen zu genehmigen. Im Gegenteil wurden viele Vorstöße, z.B. von der Stadt Frankfurt, abgeblockt. In einigen Fällen wurden sogar bestehende Tempolimits wieder aufgehoben, z.B. letztes Jahr auf der B26 zwischen Darmstadt und Dieburg (vorher 120 km/h, jetzt „unendlich“).
Letztes Jahr hat der Trierer Verkehrswissenschaftler Heiner Monheim einen Vortrag in Darmstadt gehalten. Ich habe ihn gefragt, wie man auf dem Cityring Tempo 30 einführen könnte. Er antwortete, das sei gar kein Problem, man müsse die Einführung nur als wissenschaftliches Experiment begründen.
Übrigens steht auch im grün-schwarzen Koalitionsvertrag:
Dort, wo es die Lebensbedingungen der in der Stadt lebenden Menschen verbessert oder die Verkehrssicherheit erhöht, wollen wir Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit festschreiben.
*** Update Februar 2017 ***
Seit Anfang 2017 gilt in der östlichen Hügelstraße tatsächlich Tempo 30. Begründet ist es mit der erhöhten Unfallgefahr beim Einordnen in die richtige Spur.
Leider wurde im Bereich der Holzstraße nichts geändert.
*** Update Januar 2020 ***
Seit Herbst 2019 gilt auch in der Holzstraße ganztägig Tempo 30. Nachdem es zunächst nur von 22-6 Uhr angeordnet war, wurde aus Gründen des Lärmschutzes nun ganztägiges Tempo 30 angeordnet. Die Autos fahren tatsächlich viel langsamer den Hügel runter, die Gefahrenstelle wurde wirksam entschärft.