Archiv der Kategorie: Darmstadt

Breiter Radfahrstreifen für die Landgraf-Georg-Straße

Die Landgraf-Georg-Straße ist eine stark befahrene Hauptverkehrsstraße in Darmstadt und „die“ östliche Ausfallstraße. Sie hatte zwei Fahrstreifen je Richtung, dazu eine Busspur, und Teil der Bundesstraße 26.

Anfang August 2020 wurde die Straße stadtauswärts umgestaltet: Der untermaßige Bordsteinradweg wurde dem Radweg zugeschlagen, der Parkstreifen sowie der wurde zu einem Radweg ummarkiert, zum Schutz wurden Fahrradbügel und Baken montiert.

Die entsprechende Planung wurde mit Vorlage 2020-0143 vom Magistrat und der Rahmenplan mit Vorlage 2020-0184 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen.

Querschnitt nach der Flächen-Neuaufteilung. Quelle: Anlage 3 der Magistratsvorlage.

Es gab keine bauliche Umgestaltung, sondern lediglich Markierungsarbeiten und Einbau von Elementen.

Videobefahrung:

Im Folgenden zitiere ich die Begründung zur Magistratsvorlage:

Ausgangslage:

Die Landgraf-Georg-Straße zwischen Holzstraße und Teichhausstraße ist eine wichtige Hauptverkehrsstraße und für den Radverkehr eine wichtige Verbindungsstrecke aus der Innenstadt in den Darmstädter Osten. Der bestehende bauliche Radweg entspricht allerdings nicht den gültigen Regelwerken und nicht den Anforderungen der beschlossenen Radstrategie (Vorlagen Nr. 2019/0157). Die Radverkehrsanlage ist deutlich zu schmal und hat keinen Sicherheitstrennstreifen zu den angrenzenden Parkständen. Dadurch werden Radfahrende beim unachtsamen Öffnen von Autotüren gefährdet. Außerdem ist der angrenzende Gehweg im Bereich der Gastronomiezeile für die Zahl der zu Fuß Gehenden und die vorhandene Außengastronomie zu schmal. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse weichen zu Fuß Gehende auf den Radweg aus, wodurch es zu Konflikte mit dem Radverkehr kommt. Durch die mangelhafte Infrastruktur werden folglich verschiedene Gefahrenpunkte, insbesondere für die besonders schutzwürdigen Verkehrsteilnehmenden (Fuß- und Radverkehr), hervorgerufen.

Im Oktober 2019 wurde die Fahrbahndecke stadtauswärts zwischen Holzstraße und Teichhausstraße saniert. Aus diesem Anlass wurde die Möglichkeit geprüft, die oben genannte Situation zu verbessern. Nach der Sanierung wurde der Bestand deshalb mit einer leicht wieder entfernbaren Folie markiert. Die vorliegende Planung bietet die Möglichkeit mittels Markierung und Beschilderung eine zeitnahe und kostengünstige Verbesserung zu erreichen.

Grundzüge der Planung:

Die Planung sieht vor, den Radverkehr auf Fahrbahnniveau zu verlegen und separiert zu führen. Der ehemals bauliche Radweg soll als Gehweg genutzt werden, wodurch der Fußverkehr deutlich mehr Platz erhält und die Aufenthaltsqualität gestärkt wird. Auf der Strecke zwischen den Knotenpunkten wird der Kraftfahrzeugverkehr zukünftig auf einem, statt auf zwei Fahrstreifen geführt. Die angrenzenden Kreuzungen Landgraf-Georg- Straße/Holzstraße und Landgraf-Georg-Straße/Teichhausstraße verbleiben größtenteils im Bestand.

Planung: Die Gesamtmaßnahme basiert auf der Möglichkeit, den Kfz-Verkehr auf der Strecke mit nur einem Fahrstreifen abzuwickeln. Die Verkehrsbelastung auf der Landgraf-Georg-Straße stadtauswärts ergibt sich maßgeblich aus den aus der Holzstraße in die Landgraf-Georg- Straße einbiegenden Kraftfahrzeugen. Da dort im Bestand nur auf einem Fahrstreifen abgebogen wird, wird im nachfolgenden Streckenabschnitt ebenfalls lediglich ein Fahrstreifen benötigt. Die Richtlinien sehen bei der dortigen Verkehrsbelastung ebenfalls nur einen Fahrstreifen vor. Davon ausgehend wurde an mehreren repräsentativen Tagen eine Verkehrsbeobachtung vorgenommen. Diese bestätigte die Machbarkeit einer einstreifigen Kfz-Führung.

Der Radstreifen erhält eine nutzbare Breite von 2,30 Meter bzw. 2,40 Meter, was ein Nebeneinander fahren oder Überholen zweier Radfahrenden ermöglicht. Der Radverkehr wird soweit möglich vom ruhenden und fließenden Kfz-Verkehr durch einen Sicherheitstrennstreifen und bauliche Elemente getrennt, sodass eine sichere und attraktive Radführung entsteht.

Wie auch im Bestand fährt der ÖPNV in der Planung stadtauswärts gemeinsam mit dem Kfz- Verkehr auf einem Fahrstreifen. Auf der Höhe Jugendstilbad wechselt der ÖPNV dann auf den separaten Busfahrstreifen, der sich in der Mitte der Straße befindet. Die Fahrstreifenanzahl im Zulauf zur Kreuzung Teichhaustraße verbleibt wie im Bestand. Der Kfz-Verkehr kann folglich weiterhin problemlos abfließen, weshalb keine Beeinträchtigungen für den ÖNPV zu erwarten sind. Der Busfahrstreifen stadteinwärts wird nicht verändert. Ein zukünftiger Ausbau der Haltestelle Jugendstilbad wird durch die vorliegende Maßnahme nicht behindert. Die Pausenplätze der Linienbusse in Höhe des Jugendstilbades sind betrieblich weiterhin für zwei Gelenkbusse erforderlich und wurden in der Planung berücksichtigt.

In Höhe der Merckstraße wird neben der bestehenden Fußgängermittelinsel eine Querungshilfe für den Radverkehr vorgesehen. Das trägt dem Querungsbedarf in Nord-Süd- Relation an dieser Stelle Rechnung. Durch diese Maßnahme wird zugleich die Breite der Fußgängermittelinseln erhöht. Durch die Fahrstreifenreduktion auf der südlichen Seite müssen nicht mehr zwei Kfz-Fahrstreifen wie im Bestand, sondern nur noch ein Kfz- Fahrstreifen gequert werden. Die Querung der Landgraf-Georg-Straße wird damit auch für Fußgänger sicherer und bequemer.

Die anliegenden Geschäfte und Gastronomiebetriebe wurden bezüglich ihrer Anlieferung befragt. Die Mehrheit wird derzeit über den parallel verlaufenden Würthweg beliefert. Somit hat die vorliegende Planung darauf keinen Einfluss. Lediglich vier Gastronomiebetriebe in Höhe der Kaplaneigasse werden von der Landgraf-Georg-Straße aus beliefert. Aus diesem Grund soll in diesem Bereich eine Ladezone eingerichtet werden.

Im Bestand besteht das öffentliche Parkraumangebot entlang der Südseite der Straße aus 23 Kfz-Stellplätzen und einem Radständer für sechs Fahrräder. Motorradstellplätze sind nicht vorhanden. In der Planung wird das Angebot in 13 Kfz-Stellplätze, 29 Anlehnbügel für 58 Fahrräder und neun Motorradstellplätze verändert. Fünf an private Nutzer vermietete Kfz- Stellplätze auf öffentlichem Grund entfallen planungsbedingt. Die Kündigungen dazu wurden eingeleitet.

Unabhängig der vorliegenden Maßnahme wurde 2019 die Auslastung der Kfz- Parkmöglichkeiten im Quartier erhoben. Demnach bestehen ausreichend Parkreserven, insbesondere auf dem westlichen Mercksplatz. Die Parknachfrage des Radverkehrs verteilt sich auf die Gastronomiezeile, insbesondere in Höhe der Kaplaneigasse kommt es zu Nachfragespitzen, die das Angebot um ein vielfaches übersteigen.

Um den Straßenraum – etwa für das Heinerfest – flexibel nutzen zu können, werden alle Einbauten auf Fahrbahnniveau mit Bodenhülsen verbaut. Dadurch können die Einbauten bei Bedarf ohne großen Aufwand temporär entfernt werden.

Mit der Realisierung dieser Maßnahme können die Bedingungen für den Fuß- und Radverkehr sowie die Aufenthaltsqualität im Straßenraum deutlich verbessert werden. Da nur mit Markierungen und kleineren Einbauten gearbeitet wird, kann die Maßnahme zügig umgesetzt werden.

Weitere Projekte:

In Zukunft soll der südliche Seitenbereich baulich angepasst werden. Eine entsprechende Umplanung muss dafür noch begonnen werden.

Der ehemalige bauliche Radweg ist durch einen leichten Höhenversprung vom Gehweg getrennt. Dieser soll entfernt und eine ebene Fläche geschaffen werden. Auch die Einmündung Kaplaneigasse könnte dann aufgepflastert werden. Da es sich dabei um eine umfangreichere Maßnahme handelt, soll diese im Rahmen eines separaten Projekts bearbeitet werden. Durch diese Trennung kann die vorliegende Planung ohne zeitliche Verzögerungen umgesetzt werden.

Die östlich angrenzende Kreuzung Landgraf-Georg-Straße/Teichhausstraße/Pützerstraße ist aktuell als Modellprojekt zum Umbau zu einer „Holländischen Kreuzung“ vorgesehen. Da in diesem Projekt der gesamte Kreuzungsbereich betrachtet und beplant werden soll, wurde dieser Bereich in der vorliegenden Maßnahme nicht angepasst.

Die Oberfläche des baulichen Radwegs auf der Straßenseite stadteinwärts soll voraussichtlich Ende 2020 saniert werden. Somit wird die Befahrbarkeit auch in der Gegenrichtung zeitnah verbessert. Diese Maßnahme verhindert keine zukünftige Überplanung der Radführung stadteinwärts.

Verkehrsversuch Neckarstraße – Videobefahrung

Die Neckarstraße ist eine stark befahrene Hauptverkehrsstraße mitten in Darmstadt.

Sie ist Teil der Bundesstraße 3 und Teil einer Nord-Süd-Achse durch Darmstadt. Sie hat zwei Fahrstreifen je Richtung.

Im Rahmen eines Verkehrsversuches wurde im Oktober 2020 ein Fahrstreifen je Richtung in einen Radverkehrsstreifen umgewandelt.

Der Verkehrsversuch soll mindestens 6 Monate laufen.

Videobefahrung vom 17. Oktober 2020:

Richtung Norden

Richtung Süden

Zum Vergleich eine Videobefahrung von Dezember 2015:

Richtung Norden

Richtung Süden

neue Stellplatzsatzung ist vorbildlich

Wer ein Gebäude errichtet, muss Stellplätze für Kfz und Abstellplätze für Fahrräder nachweisen. Dies ist in der kommunalen Stellplatzsatzung vorgeschrieben.

Nur: wie viele Stellplätze sind zu errichten? Und welche Auswirkungen hat es auf die Verkehrsmittelwahl?

Ich sehe es so: Wenn es viele Parkplätze auf dem Grundstück gibt, ist einerseits weniger Platz für Grün und Kinderspiel, andererseits ist das Auto ganz in der Nähe der Wohnung.

Wenn das Auto ganz in der Nähe ist, wird es auch häufig genutzt.
Wenn das gesellschaftliche Ziel ist, dass weniger Auto gefahren wird, sollte das Auto möglichst weit weg von der Wohnung parken.

Der Mensch nutzt (in der Regel) das Verkehrsmittel, welches am wenigsten Kalorien verbraucht. Damit man die Straßenbahn benutzt, muss der Weg zum Auto länger sein als zur Straßenbahnhaltestelle. So hat man sein Gehirn ausgetrickst. Denn der Fußweg zur Straßenbahn verbraucht nicht so viel Energie wie der Weg zum Auto.

Die Stellplatzsatzungen der hessischen Kommunen unterscheiden sich erheblich. Ein 2015 von mir erstellter Vergleich der Stellplatzsatzungen ergab pro Wohneinheit im Mehrfamilienhaus 0,7 (Offenbach) – 2,0 (Friedrichsdorf) Stellplätze.

In Darmstadt waren es bislang 1,2 Stellplätze.
Wenn die Stadtverordnetenversammlung am 18. Juni der Vorlage 2019/0145 zustimmt, werden es zukünftig 0,9 Stellplätze sein.

 In der neuen Stellplatzsatzung stehen einige Highlights:

  • In Gebieten mit guter ÖPNV-Anbindung reduziert sich die Zahl der herzustellenden Stellplätze.
  • Alternativ können mehr Fahrradabstellplätze errichtet werden.
  • Falls ein Gebäude aufgestockt wird, muss dafür kein Stellplatz nachgewiesen werden.
  • Wenn es im Stadtteil eine Parkraumbewirtschaftung gibt, entfällt die Pflicht zur Stellplatzschaffung.
  • Es müssen mehr Fahrradabstellplätze geschaffen werden. Für Mehrfamilienhäuser z.B. 2,5 statt 2 pro Wohneinheit.

 

Weitere Einbahnstraßen freigegeben

Hurra, die Stadt Darmstadt wird bald weitere Einbahnstraßen für Radfahrer in Gegenrichtung freigeben:

Roßdörfer Straße, Gutenbergstraße und ein Teilstück der Pädagogstraße.

Bereits jetzt sind freigegeben: Weyprecht- und die Riedeselstraße sowie die Steinackerstraße.

Quelle: https://www.echo-online.de/lokales/darmstadt/radeln-entgegen-der-fahrtrichtung_19907621

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Urteil zur Luftreinhaltung in Darmstadt vertagt

Der große Tag ist ohne Urteil zu Ende gegangen: nach 7 Stunden Gerichtsverhandlung hat das Land Hessen nun noch vier Wochen Zeit bekommen, sich aussergerichtlich mit DUH + VCD zu einigen.

Eine gute Übersicht über die Situation und ein Interview mit dem Experten Prof. Führ gibt es beim hr:

https://www.hessenschau.de/wirtschaft/entscheidung-ueber-diesel-fahrverbot-in-darmstadt-vertagt,diesel-prozess-darmstadt-100.html

Prof. Führ schlägt vor, dass der Radverkehr in Darmstadt stärker gepusht werden sollte, und dass das Kfz-Parken unattraktiv werden sollte, damit die NOx-Grenzwerte bis Ende 2019 eingehalten werden.

Artikel beim Darmstädter Echo:

Legalisiertes Gehwegparken in Darmstadt: Klage droht

Das legalisierte Gehwegparken wird in Darmstadt auch bei sehr engen Restgehwegbreiten eingerichtet.

Ein Beispiel ist die Hermannstraße vor der Mornewegschule (Grundschule).

Die Hessenschau berichtete heute ausführlich darüber:

https://www.hessenschau.de/gesellschaft/verein-verklagt-darmstadt-wegen-zugeparkter-buergersteige,darmstadt-gehweg-klage-100.html

Zitate aus dem Artikel:

Mit dem Segen der Stadt zugeparkte Gehwege – dieses Problem sei in Darmstadt verbreitet, sagt Stephan Voeth vom Verein Wegerecht. Der sieht das Recht auf seiner Seite und bereitet eine Klage vor dem Verwaltungsgericht vor.

Darmstadts Bürgermeister Rafael Reißer (CDU), der als Ordnungsdezernent für die Parkraumüberwachung zuständig ist, hält das für unrealistisch: „Wenn wir das so machen, fallen in den Stadtteilen rund 50 Prozent der Parkplätze weg.“ Weil der Parkplatzbedarf aber ohnehin schon so groß sei, dulde man das Gehwegparken, solange eine gewisse Restbreite verbleibe.

Ergänzung 19.10.: nun hat auch das Darmstädter Echo berichtet.

Legalisiertes Gehwegparken in der Hermannstraße im Oktober 2018. Restgehwegbreite 90 cm. Die Mauer gehört zur Mornewegschule.

 

Pali-Parkplatz bald nur noch für Fahrräder

14 Kurzzeitparkplätze am Pali-Parkplatz (zwischen dem Cityring und dem zentralen Luisenplatz) sollen einem Fahrradparkhaus weichen. So steht es in einer bislang unveröffentlichten Magistratsvorlage – anscheinend wurde da etwas vorab geleakt, und im Echo steht es auch schon ganz prominent.

Es gibt sogar bereits eine Unterschriftensammlung gegen den Wegfall der Parkplätze.

Offiziell ist der Wegfall der Parkplätze ein notwendiges Übel. Ich freue mich allerdings, dass es etwas unattraktiver wird, mit dem Auto in Darmstadts Innenstadt zu fahren. Das ist ein wichtiger Bestandteil der Transformation von der Autostadt zur Fahrradstadt.

Dass die Engel-Apotheke dann nicht mehr direkt mit dem Auto angefahren werden kann, ist aus meiner Sicht kein Problem für die Versorgung mit Medikamenten: Es gibt ja etliche auto-erreichbare Apotheken in Darmstadt.

Dass die Arztpraxen schwer erreichbar seien ohne die Parkplätze, sehe ich nicht so: Das Parkhaus am Friedensplatz ist unmittelbar benachbart, und es gibt einen Aufzug.

Aus technischer Sicht spannend finde ich das Fahrradparkhaus.
Aus soziologischer Sicht spannend finde ich die Frage, ob die Darmstädter wirklich bereit sein werden, Geld fürs Fahrradparken auszugeben.


Update 18.10.2018: Die Vorlage wurde nach heftigen Protesten im Verkehrsausschuss zurückgezogen. Oh Parkplätze,  geheiligt seid ihr!
Nun werden die bereits zugesagten Fördergelder wahrscheinlich verfallen.

Zu Fuß vom Hauptbahnhof zum Luisenplatz – Fußverkehrscheck

Fußverkehrs-Check Darmstadt bei den 1. Klima- und Umweltaktionstagen

Im September 2018 gab es die 1. Darmstädter Klima- und Umweltaktionstage.

Im Rahmen der Aktionstage hat Sylke Petry vom FUSS e.V. einen Fußverkehrscheck der Stecke Luisenplatz-Hauptbahnhof angeboten.

Die Ergebnisse des Checks sind hier dokumentiert. Zu Fuß vom Hauptbahnhof zum Luisenplatz – Fußverkehrscheck weiterlesen

Stadt Darmstadt will Gehwegparken regulieren

Überraschung! Nachdem viele Jahre lang quasi nichts passierte im Woogsviertel, sollen nun an einigen Straßen Parkmarkierungen aufgebracht werden.

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Damit wird die Idee der Falschparker-Aktionswoche von weGErecht e.V. aufgegriffen: Viele Straßen sind breit genug, dass alle Autos regelkonform auf der Fahrbahn parken können.

Der Text des Antrags:

Förderung des Fußverkehrs durch Vermeidung von unreguliertem Gehwegparken

Der Magistrat wird beauftragt die Straßenverkehrsbehörde zu veranlassen in den folgenden Straßenabschnitten mit ausreichender Breite zeitnah Parkflächen auf der Straße aufzuzeichnen, um die Autofahrerinnen und -fahrer vom nicht zulässigen Parken auf den Bordsteinen abzuhalten. Zusätzlich sollen wenn möglich Schilder aufgestellt werden, die auf das Verbot des Gehwegparkens hinweisen.

In einem ersten Schritt sollen folgende Straßenabschnitte angepasst werden:

  • Hochstraße (Abschnitt zwischen Kiesstr. und Nieder-Ramstädter-Straße)
  • Hoffmannstraße
  • Darmstraße
  • Roßdörfer Straße (zwischen Breslauer Platz und Beckstraße)
  • Heidenreichstraße
  • Soderstraße (Abschnitt zwischen Beck- und Heidenreichstraße)
  • Riedlinger Straße (unterer Abschnitt zum Café Chaos hin)

Begründung:
Das Parken auf dem Bordstein ist in diesen Straßen nicht  notwendig, da die Straßenbreite trotz parkender Autos ausreichend für den Durchgangsverkehr ist. Durch einen freien Bordstein wäre es für den Fußverkehr, Menschen mit Kinderwägen und mobilitätseingeschränkte Menschen einfacher zu passieren. Zudem würde kein Parkplatz wegfallen, der Parkdruck bliebe identisch.

Grundsätzlich freue ich mich sehr über den Antrag. Endlich passiert was im Woogsviertel.
Es fehlt eine Angabe, wie breit die Parkstände sein sollen. 200-210 cm sollten es aus meiner Sicht sein.
Was mich stört, ist die Einzelfallcharakteristik. -> wir machen diese und jene Straße.
Besser wäre aus meiner Sicht, es wie in Karlsruhe systematisch anzugehen. Naja.
Die Kiesstraße sollte als Schulweg übrigens vorrangig von auf dem Gehweg parkenden Fahrzeugen befreit werden. (siehe Arikel „Gehwegparken im Woogsviertel wird weiter toleriert„).

Die Stadtverordnetenversammlung hat der Vorlage am 27. September 2018 zugestimmt.

Ausserdem gibt es einen weiteren Antrag der Koalition: Die Errichtung von Quartiersgaragen soll geprüft werden. Auch diesem Antrag wurde mehrheitlich zugestimmt.

Pützerstraße – große Verbesserung

Die Pützerstraße ist eine wichtige Nord-Süd-Verbindung für den Radverkehr. Umso ärgerlicher war es bisher, dort zu fahren.

Man wurde mit einer Benutzungspflicht auf eine Buckelpiste gezwungen. Im weiteren Verlauf verschwenkte der Radweg auf die Fahrbahn, bei nasser Fahrbahn war der Breitstrich kaum zu erkennen. Ausserdem führte der Radfahrstreifen ohne Sicherheitsabstand an parkenden Fahrzeugen vorbei.

Links: Situation 2015. Rechts: Situation 2018.

Nun gibt es eine neue Asphaltdecke. Leider wurden nicht alle Unebenheiten beseitigt, dafür hätte man Bäume fällen müssen.

Der Radweg ist nicht mehr benutzungspflichtig, mit dem Dualen System wird den Autofahrern klargemacht, dass das Fahren auf der Fahrbahn zulässig ist.
(gerade heute wurde ich mal wieder von einem Autofahrer angehupt, weil ich auf der Fahrbahn gefahren bin, und nicht auf dem Gehweg – Rad frei .. Seine Argumentation: die Stadt hat Millionen Euros für Radwege ausgegeben, dann soll man sie auch nutzen)

Links: Situation 2015. Rechts: Situation 2018.

Der Übergang auf die Fahrbahn wurde flächig rot markiert.

Links: Situation 2015. Rechts: Situation 2018.

Es gibt nun einen Sicherheitstrennstreifen zum Parkstreifen.

Links: Situation 2015. Rechts: Situation 2018.

Ausserdem wurde das Gehwegparken mit Pollern unterbunden.

Links: Situation 2015. Rechts: Situation 2018.

Fazit: wesentliche Verbesserung bei Sicherheit und Komfort!

Videobefahrung Richtung Norden

Videobefahrung Richtung Süden

Parkraumbewirtschaftung wird ausgebremst

Die Parkraumbewirtschaftung soll in Darmstadt flächendeckend eingeführt werden. Das ist erfreulich, denn dadurch reduziert sich der Parkdruck erheblich, und Maßnahmen wie die Beendigung des tolerierten Gehwegparkens können einfacher umgesetzt werden.

Allerdings wurde bisher lediglich in einigen Bereichen die Bewirtschaftung tatsächlich eingeführt: südliche Innenstadt sowie Kapellplatzviertel und Kranichstein-K6.

Nun hat der Magistrat eine Stellungnahme zum Lärmaktionsplan veröffentlicht (Vorlage 2018/0128), in dem Zeitangaben für die Umsetzung weiterer Stadtteile angegeben sind (Abschnitt 2.3):

2019: Mathildenhöhe + Bessungen Nord
2021: Johannesviertel
2022:  Woogsviertel

Warum dauert das so lange?? Ich gebe noch eine weitere Jahreszahl zu bedenken: im Frühjahr 2021 sind Kommunalwahlen.

Das bedeutet, dass die derzeitige Stadtregierung die Parkraumbewirtschaftung im Johannesviertel sowie im Woogsviertel nicht mehr umsetzen will. Das ist ein Armutszeugnis, vor allem da es in beiden Stadtteilen bereits Bürgerbegehungen gab (Johannesviertel Feb. 2016, Woogsviertel Sommer 2017)!

Jeden Tag behindern unzählige Fahrzeuge  die Fußgänger, indem sie illegal auf dem Gehweg geparkt werden. Kein Mitarbeiter der Kommunalpolizei schreibt sie auf. Privatanzeigen werden nicht bearbeitet. Bürgerhaushalt-Forderungen werden seit Jahren abgebügelt. Das Instrument Bürgerhaushalt wurde dieses Jahr sogar komplett gestoppt.

Ich erinnere an Aussagen des derzeit gültigen Grün-Schwarzen Koalitionsvertrages:

  • Dort wo es sinnvoll ist, wollen wir sukzessive die Parkraumbewirtschaftung einführen. Die Ergebnisse von Kapellplatz-, Woogs- und Johannesviertel sowie anderen Quartieren werden 2016 bei Lösungen für eine Parkraumbewirtschaftung in der Darmstädter Kernstadt Berücksichtigung finden.
  • Durch die Parkraumbewirtschaftung werden die Quartiere aufgewertet, weil mehr Sicherheit und Lebensraum durch mehr Grün (Baumpflanzungen, Kleinst-Grünanlagen) erlangt wird. Für Pendlerinnen und Pendler werden an den Rändern Parkmöglichkeiten geschaffen.

+++ Update Oktober 2022 +++

Inzwischen wurde die Parkraumbewirtschaftung in Bessungen-Nord, auf der Mathildenhöhe und im Woogsviertel eingeführt.

Stadtaktionen, die Darmstadt nicht machen will

Die Stadt Darmstadt hat die Bevölkerung aufgerufen, Ideen für Stadtaktionen einzureichen. Die „besten“ Ideen werden vorgestellt und prämiert.

Ich hatte einige Vorschläge gemacht, die aber nicht gewählt wurden. Sie würden auch nicht veröffentlicht werden. Deshalb veröffentliche ich sie an dieser Stelle.

Ideen für Stadtaktionen von Martin Huth

Anzeige der Luftqualität

Die Verbesserung der Luftqualität ist ein wichtiges Ziel für ein lebenswertes Darmstadt. Die Bürger sollen ein Gespür dafür bekommen, dass fast jeden Tag die Luftschadstoff-Grenzwerte überschritten werden. Dafür wird eine Visualisierung auf www.darmstadt.de verlinkt.

Ostbahnhof-Vorplatz sichtbar machen

Der Ostbahnhof ist ein wichtiger Umsteigepunkt in Darmstadt. Seit vielen Jahren ist der Bahnhofsvorplatz unternutzt. Durch das Sichtbarmachen des Bahnhofs-Vorplatzes können die Bürger Ideen entwickeln, welches Potential in dem Platz steckt.

Fußgängerampel fußgängerfreundlich gestalten

Der ModalSplit (die Verkehrsmittelwahl) soll sich vom Kfz zu Rad- und Fußverkehr verschieben. Dazu ist es erforderlich, dass Fußgänger attraktive Angebote erhalten. Eine kurze Wartezeit an Ampeln ist ein wichtiger Bestandteil eines solchen Angebots. Die Bürger sollen merken, dass eine Ampel beliebig programmiert werden kann, also auch fußgängerfreundlich. Gemäß HBS wird die Qualitätsstufe „A“ vergeben, wenn an Knotenpunkten mit Ampel für Fußgänger maximal 30 Sekunden Wartezeit entsteht.
http://www.verkehr2000.de/PDF/HBS-Qualitaetsstufen-2015.pdf

Einspurige Verkehrsführung testen

Viele Straßen in Darmstadt haben zwei Fahrstreifen pro Richtung. Angeblich bricht der Verkehr zusammen, wenn es nur einen Fahrstreifen gibt. Es soll gezeigt werden, dass auch mit einem Kfz-Fahrstreifen der Verkehr fließt. Zudem wird viel Raum für Radwege gewonnen.

Freie Gehwege testen

Der ModalSplit (die Verkehrsmittelwahl) soll sich vom Kfz zu Rad- und Fußverkehr verschieben. Dazu ist es erforderlich, dass Fußgänger attraktive Angebote erhalten. Das Nutzen der Gehwege in voller Breite ist ein solches Angebot.

Fußwege-Check

Ein Fußverkehrs-Check beteiligt die zu-Fuß-gehenden Bürger und nutzt ihr Fachwissen. http://www.fussverkehrs-check.de/ziele.html Eine wichtige Fußgängerroute ist z.B. vom Hauptbahnhof in die Innenstadt. Hier sollten Maßnahmen zur Optimierung dieser Route identifiziert und später auch umgesetzt werden.

Verkehrsversuch Rheinstraße

Als Beitrag zur Diskussion über den Verkehrsversuch in der Rheinstraße habe ich einen Videomitschnitt hochgeladen:

Meine Einschätzung:

Die Kfz-Stellflächen sind beschildert mit „Parken verboten werktags 7-19 h“. Somit muss jederzeit mit einem Öffnen der Türen gerechnet werden. Ein Abstand von 1,50 m zu den Fahrzeugen ist Pflicht.

Ich glaube nicht, dass überholende Kfz den Abstand von 1,50 m zu Radfahrern einhalten können, wenn sie den korrekten Abstand zu den „haltenden“ Kfz einhalten.

Die meisten Kfz halten nicht, sondern parken. Somit wird hier öffentlicher Raum missbraucht. (und ist offensichtlich auch nicht erforderlich, oder gehen die Geschäfte ein, wenn nicht alle drei Minuten ein Parkplatz frei wird?)

-> Lösung: Haltestreifen entfernen, Protected Bike Lane mit 2,40 m Breite (Radentscheid-Forderung), alles gut.

*** Update 7.4.2018 ***

Die Stadt hat die Markierung um einen Schutzstreifen ergänzt, und den Gehweg zum Radfahren freigegeben. Video:

**********************

Radschnellweg DA-F – Alternative Führung DA

Die Route des Radschnellwegs Darmstadt-Frankfurt ist auf Darmstädter Gemarkung nur im nördlichen Teil festgelegt.

Für den südlichen Teil (Wixhausen Bahnhof bis Hauptbahnhof) soll es im Jahr 2018 eine Bürgerbeteiligung geben.

Stefan Nold hat sich die Mühe gemacht und eine Variante entwickelt. Die Route ist in blau dargestellt, die am schwierigsten umzusetzenden Bereiche sind rot hinterlegt.

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Beschrieb (PDF 10 Seiten)

Maßnahmenliste (PDF 2 Seiten)

Was Darmstadts FDP von Radfahrern hält

Der Radentscheid Darmstadt läuft seit einigen Wochen mit vielen kreativen Aktionen, und wird oft in der Presse erwähnt.

Das führt  zu Diskussionen, die u.a. bei Facebook ausgetragen werden.

In der Gruppe „Facebook Darmstadt“ mit 17.000 Mitgliedern von Autoliebhaber Stefan Zitzmann gab es zum Thema „Kidical Mass“ folgende Aussagen von dem FDP-Stadtverordneten Ralf Arnemann (Mitglied im Schulausschuss):

Sicherheit der Kinder? Was für eine jämmerliche Ausrede. Wie schon der Name der Veranstaltung zeigt, geht es hier darum, eine eigentlich sehr sinnvolle Vorschrift zu mißbrauchen, um möglichst viele Autofahrer zu schikanieren.
Eine Stadtgesellschaft mit ihrem beschränkten Raum kann NUR funktionieren, wenn man Kompromisse macht und die knappen Ressourcen teilt. Sie kann nicht funktionieren, wenn irgendwelche Leute vier Ellbogen ausstellen und Andere bewußt schädigen wollen, nur weil sie einen juristischen Trick gefunden haben. [..]
Das ist asoziales Verhalten, und damit disqualifiziert man sich für eine ernsthafte Verkehrsdiskussion.
[Quelle]

Bei „Critical Mass“ geht es darum, Autoverkehr zu blockieren. Und da muß man wirklich nicht teilnehmen, um die fiese Absicht zu erkennen. Es gibt genug Autofahrer, deren gedankenloses oder rücksichtsloses Verhalten zu kritisieren ist. Aber es gibt keine Gruppe Autofahrer die so asozial ist, daß sie sich explizit trifft um aus reinem Haß auf Radfahrer diese zu behindern. [Quelle]

Es wird nicht „klar kommuniziert“, sondern peinlich gelogen. Die pennälerhaften Ausreden von CM zeigen nur, daß es natürlich nicht wirklich legal ist, was sie da veranstalten. „Verkehr“ ist das, was alle anderen machen – nämlich die Straße benutzen um von A nach B zu kommen. Die CM-Routen, im Zickzack durch die Innenstadt mit diversen Schleifen ist kein Verkehr, Ziel war schlicht möglichst viele Verkehrsteilnehmer zu behindern. [Quelle]

Zum Interview im Darmstädter Echo, an dem ich für weGErecht teilgenommen habe, schreibt er:

Eine ziemlich merkwürdige Diskussionsrunde.
Halbwegs legitimiert ist nur der ADFC-Vertreter, sein Verband betreibt seit Jahren konzeptionelle Verkehrspolitik – wenn auch nur für die kleine Gruppe der „Kampfradler“.
„Wegerecht“ ist dagegen eine eher an die „Deutsche Umwelthilfe“ erinnernde obskure Minigruppe, auch „Radentscheid“ steht nur für die privaten Wünsche einer Handvoll Leute.
Und völlig absurd ist der Vertretungsanspruch von „Fuß“ – die haben selbst bundesweit nur wenige Mitglieder und in Darmstadt aktiv wohl nur diese einzige Frau. Erheben aber den Anspruch, für Millionen Fußgänger zu sprechen.
Es ist schon bisher ein Problem der Darmstädter Verkehrspolitik, daß winzige Lobbygruppen weit überproportionalen Einfluß haben und der Rest der Bevölkerung mit seinen Interessen ziemlich ignoriert wird.
Da ist es nicht gut, wenn das Echo solchen Leuten eine so große Plattform bietet. Jeder Schülersprecher hat mehr Legitimation hinter sich als diese ganze Vierergruppe. [Quelle]

Der Fuß-Verein hat bundesweit gerade mal 500 Mitglieder. Da schafft ja mancher lokale Kleingartenverein mehr. Das ist kein „großer, deutschlandweit agierender“ Verein, sondern eine exotische Lachnummer.
Insbesondere hat er überhaupt kein Mandat, sich zur Vertretung von Millionen Bundesbürgern aufzuschwingen, nur weil die zu Fuß gehen.

Ich gehe viele Strecken zu Fuß, fahre oft mit dem Fahrrad – aber keiner der vier Interessenvertreter, die hier behaupten mich zu vertreten hat irgendeine Legitimation dafür.
Und ja, es ist wichtig solche Lobby-Einflüsse zu kritisieren. Es ist letztlich antidemokratisch, wenn die Politik wesentlich von Leuten beeinflußt wird, die sich selber ernannt haben.
Ein guter Teil der aktuellen Unzufriedenheit mit Politik hat damit zu tun – der Normalbürger wird nicht vom Echo eingeladen, um seine Privatmeinung in die Diskussion einzubringen. [Quelle]

Mal sehen, wer zuletzt lacht.
Und daß es bei „Wegerecht“ in erster Linie um die Finanzierung geht, hat man ja schon bei Gründung gesehen.
Wobei das ja ein legitimes Geschäftsmodell ist, wenn sich dafür zahlende Kunden finden.
Aber das darf halt keine Basis sein, um die Darmstädter Verkehrspolitik zu vermurksen.
[Quelle]

Wozu machen wir eigentlich noch Wahlen, wenn irgendwelche „Verkehrskasper“ mehr politischen Einfluß auf das Leben der Bürger bekommen als Günter Celikadam [Kandidat von „Die Partei“]?
Da brauchen wir doch über Politikverdrossenheit gar nicht mehr reden …
[Quelle]

[..] Wenn jemand den Anspruch erhebt, Interessenvertretung einer Bevölkerungsgruppe zu sein, und deswegen dann auch regelmäßig per Presse Forderungen im Namen dieser Gruppe erhebt – dann muß die Legitimität schon hinterfragt werden.
Der Taekwondo-Club hat auch nicht so viele Mitglieder. Aber die meisten Taekwando-Interessierten machen dort mit oder fühlen sich von ihm vertreten.
Wenn es also irgendwo um Taekwondo geht, ist das ein legitimer Ansprechpartner, insbesondere für eine Zeitung.
Aber „Fuß“? Wir haben wohl über 150.000 Fußgänger in Darmstadt. Fast niemand von denen ist im Verein Mitglied oder fühlt sich von dem vertreten – die meisten Fußgänger in Darmstadt wissen wahrscheinlich gar nichts von ihrer selbsternannten Interessenvertretung.
Das ist pure Hochstapelei. Und wenn solche Leute dann echten Einfluß auf die Verkehrspolitik ausüben, dann ist das mit demokratischen Prinzipien nicht vereinbar. [Quelle]

Darmstadt bereitet sich auf Fahrverbote vor

Nach dem heutigen Urteil des Bundesverfassungsgerichts gab es direkt eine Aussage von OB Partsch und Umweltdezernentin Akdeniz (Quelle: www.darmstadt.de):

„Voraussichtlich“, so Akdeniz, „wird nicht die gesamte Innenstadt gesperrt werden und es wird zu keiner Total-Blockade kommen. Der zeitliche Rahmen ist derzeit noch nicht absehbar.“

In einem Videointerview mit dem hr sagte Partsch, dass die Fahrverbote erst umgesetzt würden, falls Darmstadt dazu rechtlich gezwungen würde. (Quelle:  hr)

Es wurden bereits drei Straßenabschnitte ausgewählt, welche „nach entsprechender Vorbereitung“ gesperrt werden könnten:

  1. Heinrichstraße zwischen Heidelberger Straße und Wilhelminenstraße
  2. Hügelstraße zwischen Tunnelausgang und Karlstraße
  3. Zeughausstraße zwischen Luisenstraße und Schleiermacherstraße

Auf dieser Karte sind die drei Abschnitte dargestellt (in rot):

Es ist ersichtlich, dass die Wirkung (orange) weit über die kurzen Abschnitte hinaus geht, da die zentrale Ost-West-Durchfahrung Darmstadts komplett unbefahrbar wird (wenn man nur die Hauptverkehrsstraßen betrachtet).

Eine Ost-West-Querung wird nur noch entlang der Landskronstraße im Süden, oder entlang des Rhönring im Norden bzw.  Carl-Schenck-Ring und Martin-Luther-King-Ring ganz im Norden möglich sein. (grün)

Partsch und Akdeniz machen deutlich, dass Fahrverbote für sie das letzte Mittel sind.

Ich habe nichts gegen Fahrverbote, aber ich würde mich freuen, wenn die Ziele des Radentscheids zügig beschlossen und umgesetzt werden würden.

Meine Wünsche für 2018

Das Darmstädter Echo hat die Leser gefragt, was sie sich für 2018 in Darmstadt wünschen.

Hier meine Wünsche:

Luftqualität

Ich wünsche mir einen Luftreinhalteplan mit wirkungsvollen Maßnahmen zur Einhaltung der Stickoxid-Grenzwerte, z.B. einer Parkraumbewirtschaftung in allen Stadtteilen oder eine Zuflussoptimierung an den Stadtgrenzen. Derzeit gibt es nur Pseudomaßnahmen wie Tunnelventilatoren, Grüne Welle, Verkehrsverflüssigung und Moos-Wände.

Meine Wünsche für 2018 weiterlesen

Darmstadts Radweg-Projekte 2018

Die Stadt Darmstadt hat auf Anfrage des Darmstädter Echo Ende Dezember 2017 mitgeteilt, welche Radweg-Projekte sie 2018 umsetzen möchte:

  • Neubau Radfahrstreifen Holzhofallee/Haardtring/Am Kavalleriesand im Umfeld der Brücke Hilpertstraße
  • Erneuerung und Verbreiterung Geh- und Radweg Westseite Heidelberger Straße zwischen Landskronstraße und Grenzweg (entlang Lincoln-Siedlung)
  • Errichtung der Arheilger Fahrradstraßen Im Erlich/Vor der Schreiberpforte und Ettesterstraße
  • Neubau Fuß- und Radverkehrsbrücke über die Rheinstraße westlich Zweifalltorweg/Am Kavalleriesand
  • Ausweisung Modau-Radwanderweg von der Quelle bis zur Mündung
  • Radverbindung von der Waldkolonie nach Weiterstadt-Riedbahn von der Staudinger Straße bis zur Mainzer Straße/Riedbahnstraße

Kommentar:
Ich freue mich über die Fahrradstraße Arheilgen sowie die Radwegverbindung nach Weiterstadt.
Der Radweg entlang der Lincolnsiedlung wurde vom ADFC kritisiert, da ein benutzungspflichtiger gemeinsamer Geh- und Radweg mit wassergebundener Decke geplant ist.
Was aus meiner Sicht fehlt, ist die Beseitigung von Gefahrenstellen: Pallaswiesenstraße, Mainzer Straße, viele Knotenpunkte.