Fischer Verlag, Frankfurt, 2. Auflage Dez. 2008
Klimachaos, Peak Oil und die Krise der Biodiversität
[S. 36] Die Menschheit verbraucht gegenwärtig innerhalb eines Jahres etwa ebenso viel fossile Energieträger, wie die Erde innerhalb einer Million Jahre herausgebildet hat. Verbrauchen heißt dabei im Wesentlichen: verbrennen.
[S. 51] Klimachaos und Peak Oil zusammen mit dem Niedergang der Biodiversität sind [..] miteinander verschränkt und weisen auf [..] ihre Abhängigkeit von endlichen [..] Rohstoffen. Dies [..] bringt seit der Jahrhundertwende immer neue Krisensymptome wie Katastrophen, Kriege und Kostensteigerungen hervor, und zwar in einem Ausmaß, dass ein Business-as-usual-Szenario – also die unbekümmerte Fortschreibung der herrschenden Entwicklungstendenzen – keine Option mehr darstellt, weder für die politischen und wirtschaftlichen Eliten noch für die gesellschaftliche Wahrnehmung. Vorbei sind die Zeiten des Verdrängens und Vergessens. [..] Das Ende der großen Maßlosigkeit verlangt eine Antwort – aber welche?
[..]
[S. 61] Eine grundlegende Änderung des Verbrauchsverhaltens spielt eine zentrale Rolle auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft.
Deutschland im Weltwirtschaftsraum
[S. 179] Die Frage „Welche Waren sind naturverträglich?“ lenkt die Aufmerksamkeit auf die ökologische Qualität der Wirtschaftstätigkeit. Damit muss ein wesentlicher Teil der deutschen Exporte in der Zukunft auf den Prüfstand gestellt werden. Dies gilt besonders für den deutschen Exportschlager, das Automobil. Sowohl die Exporte von Fahrzeugen aus Deutschland als auch die Produktion deutscher Autos im Ausland haben in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen. Im Jahr 2006 trugen knapp 17 Prozent aller weltweit produzierten Kraftwagen ein deutsches Markenzeichen, und mit 5,4 Millionen produzierten Fahrzeugen wurde ein neuer Rekord erreicht.
Doch was die Hersteller mit Stolz erfüllen mag, ist ökologisch fragwürdig. Schon für sich genommen sind Absatzsteigerungen im Automobilsektor ökologisch bedenklich. [..]
Die deutschen Autobauer haben ihre Exporte nicht bei ihren sparsamen und leichten Modellen gesteigert, sondern vor allem im sogenannten Premiumbereich, bei Luxusschlitten, Sportwagen und Geländefahrzeugen (SUV), die sich durch einen überdurchschnittlich hohen Spritverbrauch auszeichnen. Anstatt wenigstens den Export von Autos mit dem Ziel zu verbinden, besonders öko-effiziente Autos zu vermarkten, rüstet die deutsche Automobilindustrie die Welt mit Modellen auf, die die internationalen Anstrengungen zum Klimaschutz konterkarieren.