Archiv der Kategorie: CO2

2°C-Ziel immer schwerer zu erreichen

Zitate aus einem Tagesschau-Artikel von heute.

Eine gute Visualisierung der UNEP-Studie gibt es hier:
https://www.unenvironment.org/interactive/emissions-gap-report/

Kurz vor der UN-Klimakonferenz 2018 warnen Forscher: Die Staaten müssen ihre Bemühungen verdreifachen, wenn sie die Klimaziele erreichen wollen. Immerhin: Noch sei das möglich.

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Gerichtsentscheidung: kein kostenloses Parken in Frankfurt

Paukenschlag für Frankfurt: das kostenlose Abstellen von Autos soll beendet werden. Das fordert das Verwaltungsgericht Wiesbaden in seiner Urteilsbegründung (leider nicht öffentlich) zum Dieselfahrverbot Frankfurt.

Die Urteilsbegründung ist in einem Artikel der FR zusammengefasst.

Zitat aus dem Artikel bzw. dem Urteil:

„Die Reduzierung beziehungsweise Abschaffung kostenlosen Parkraums dürfte zu einer erheblichen Abnahme des innerstädtischen motorisierten Individualverkehrs, insbesondere des Parksuchverkehrs, und somit zu einer signifikanten Minderung des NO2-Belastung führen, selbst wenn die Minderungswirkung durch die Beteiligten nicht konkret beziffert wurde“

Und weiter:

„In diesem Zusammenhang erscheint auch ein Hinwirken auf die Einführung höherer Bußgelder, die insbesondere über den erhobenen Parkgebühren liegen sollen, ratsam“,

++ Update 7.2.2019: Die Hessenschau berichtet von vorbereitenden Arbeiten an Parkgebühren und Tempolimits ++

Wann Kohleausstieg?

Das Ende der Stromerzeugung aus Steinkohle und Braunkohle wird derzeit intensiv diskutiert. Dabei kommen die einzelnen Positionen endlich mal klar ans Licht.

Der Ministerpräsident von Brandenburg (dort ist das Braunkohlerevier Lausitz) wurde in der Tagesschau gefragt, wann aus seiner Sicht ein gutes Ausstiegsdatum wäre. Er überlegte dann laut, dass der Tagebau etwa im Jahr 2040 ausgekohlt sei. Das sei also ein gutes Ausstiegsdatum.

Dass die meiste Braunkohle in der Erde bleiben muss, um die Klimaziele zu erreichen, interessiert diesen Menschen nicht.

In Nordrhein-Westfalen sieht es ähnlich aus: gerade haben wir erlebt, wie RWE und Landesregierung im Schulterschluss den Hambacher Wald geräumt hatten und roden wollten.
Der NRW-Innenminister Reul sagte z.B. dem WDR:

„Ein Teil der Menschen demonstriert friedlich. Aber ein anderer Teil der Menschen, die Kriminellen, die im Wald sind, haben die Zeit genutzt, um neue Häuser zu bauen. Daher haben Polizisten den Wald geschützt“, sagte Reul und kündigte weiterhin ein konsequentes Vorgehen der Polizei an: „Die Räumungen werden weiter gehen. Das hat ja auch mit den Rodungen gar nichts zu tun.“

Und zur Frage der Rodung:

Ich äußere mich zu dieser Frage nicht. [..] Wir kümmern uns um die Frage, dass da im Wald Gefahr im Verzuge ist. Der Staat hat dafür zu sorgen, dass diese Gefahr [die Baumhäuser] aus der Welt geschafft wird.

Was Herr Reul hier sagt, ist so verlogen, denn natürlich geht es darum, dass der Wald gerodet werden soll, und nicht um die Baumhäuser, die seit Jahren dort waren. Die Kriminalisierung der Aktivisten finde ich untragbar.

Tatsächlich wurde ja unmittelbar nach der Räumung des letzten Baumhauses der Wald mit Graben und Wall eingezäunt – wie im Mittelalter.

Zum Glück wurde die Rodung im letzten Moment am 5.10.2018 gerichtlich gestoppt.

Ein kleiner Exkurs zu Dienstwagen:

Die besonders gesicherten Audi-A8-Limousinen von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) und NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) toppen den NRW-Durchschnittswert noch: Sie seien mit einem CO2-Ausstoß von 376 Gramm pro Kilometer unterwegs – also fast das Dreifache des EU-Grenzwertes.

Beim Thema Klimaschutz wird in der Bundes- und Landespolitik auf Zeit gespielt. Der NABU-Präsident beschwert sich zu Recht, es passiere „nichts, nichts, nichts„.

Ich wiederhole mich: Wir haben keine Zeit zu verlieren. Was wir jetzt nicht an CO2-Ausstoß einsparen, müssen wir in naher Zukunft umso mehr einsparen. Sonst gibt es einen Klimawandel, der sich gewaschen hat.

Sogar das Deutsche Institut für Wirtschaft kommt in einer jüngst veröffentlichten Studie zum Schluss, dass „nur ein zügiger Kohleausstieg in Deutschland und Nordrhein-Westfalen die Klimaziele für das Jahr 2030 sichert“.

Jüngst hat der IPCC einen Sonderbericht zum Thema „Auswirkungen eines globalen Temperaturanstieges um 1,5°C“ veröffentlicht. (deutsche Zusammenfassung auf 4 Seiten)

Auf tagesschau.de wird der IPCC so zitiert:

„Die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen erfordert rasche, weitreichende und beispiellose Veränderungen in sämtlichen Bereichen der Gesellschaft“

Klimaschutz egal – Hambacher Forst wird geräumt

Strom aus Braunkohle zu erzeugen – das ist die unökologischste Möglichkeit. Pro kWh erzeugtem Strom werden mehr klimaschädliche Gase erzeugt als mit jedem anderen Brennstoff.

Mitten in der Klima- und Kohleausstiegsdebatte (u.a. „Kohlekommission“) beginnt Anfang Oktober die nächste Rodungssaison – und RWE will den Hambacher Forst fällen.

In vorauseilendem Gehorsam hat die Landesregierung NRW nun angeordnet, die dort gebauten Baumhäuser zu räumen, wahrscheinlich damit RWE in zwei Wochen freie Bahn hat.

Es sind traurige Bilder, die gestern und heute im Hambacher Forst entstanden sind, wie diese Zusammenfassung vom WDR zeigt:

https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/wdr-extra/video-wdr-extra-raeumung-und-widerstand—polizeieinsatz-im-hambacher-forst–uhr-100.html

Es ist gut, dass nun alle Bürger mitbekommen, worum es geht im Kohlekonflikt. Dass wir in Deutschland die Kohleverstromung jetzt beenden müssen, um die Klimaerwärmung zu begrenzen. (und vor allem die Braunkohleverstromung)

Für mich ist schwer erträglich, wie unwichtig der Klimaschutz wird, wenn es konkret wird.

Übrigens geht es nicht nur ums Klima. Der Hambacher Forst ist ein wertvoller Urwald, es werden Dörfer abgebaggert, mit dem Abraum entsteht eine unwirtliche Wüste, die Macht der großen Energiekonzerne ist unerträglich, unsere Lebensgrundlagen werden mit einem wärmeren Klima zerstört.

Zitat aus Telepolis:

Die Kohleindustrie und die ihr ergebenen Politiker setzen auf Gewalt und kaltschnäuzige Unterdrückung demokratischen Protestes, um auch noch den letzten Krümel Kohle verbrennen zu können.

Presseschau:

Braunkohle über alles

Diese Woche war ich beim Braunkohletagebau Hambach im Rheinischen Revier. Dort wird munter ein Dorf nach dem anderen abgebaggert. Die politische Grundlage dafür ist u.a. dieses Dokument (PDF „Braunkohlenplan Umsiedlung Manheim“ der Bezirksregierung Köln, 168 Seiten)

Leerstehendes Haus in Manheim, das demnächst abgebaggert wird.

Übrigens wird der weitere Kohleabbau auch damit begründet, dass dank der CCS-Technologie die Kohleverbrennung bald „klimaneutral“ sein wird.. (S. 20+29)
Jaja, CCS ist nicht legal, und es ist auch klar, dass das CO2, welches unter die Erde gepresst wird, irgendwann wieder da rauskommen wird. Aber hauptsache Business-as-Usual.

Braunkohletagebau Hambach

Noch ein schöner Satz aus dem Dokument (S. 22):

Die Braunkohle stellt sich auch der Herausforderung des Klimaschutzes und leistet wichtige Beiträge, damit Deutschland seine Verpflichtungen im Rahmen des Kyoto-Protokolls [..] erfüllen kann.

Lastenräder zur Paketzustellung in Darmstadt

Lastenräder eigenen sich wunderbar zur Paketzustellung – das haben auch einige Paketdienstleister erkannt.

Die Firma GLS wird testweise von April bis Juni 2017 in der Fußgängerzone Darmstadts mit Lastenrad ausfahren. Als Depot dient ein LKW-Anhänger, der auf dem Marienplatz steht (500 m entfernt). Das Fahrrad steht in einem Interims-Depot, eine dauerhafte Lösung muss dafür noch gefunden werden.

Die eingeschränkten Lieferzeiten (bis 12 Uhr) gelten für das Lastenrad nicht. Dies könnte der wichtigste Anreiz für das Unternehmen sein.

Artikel im Darmstädter Echo vom 30. März 2017.

Auch in Frankfurt wird experimentiert – von DHL. Das eingesetzte vierrädrige Gefährt nennt sich „Cubicycle“. (Blogartikel)

Ich wünsche mir von der Stadt Darmstadt, dass bei der Bebauung innenstadtnaher Flächen die Möglichkeit eines Lastenrad-Zwischen-Depots mit bedacht wird. Der Bundesverband der Paket- und Express-Logistik hat eine Studie veröffentlicht, welche Kriterien bei einem solchen Depot zu beachten sind.

Eine weitere Idee ist das Zusammenlegen der Zustellung verschiedener Dienstleister, wie es im Klimaschutzkonzepts der Stadt Darmstadt dargestellt ist. (#80: Aufbau eines City-Logistik-Systems für die Versorgung der Innenstadt)

— Update 12.1.2018 —
Die wissenschaftliche Begleituntersuchung hat ergeben, dass das Experiment erfolgreich war.

Zitat aus dem Echo-Artikel: “ Obwohl der Fahrradzusteller ortsfremd war, lieferte er in der Fußgängerzone/Innenstadt die Pakete schneller aus als die Kollegen im Transporter.“

http://www.echo-online.de/lokales/darmstadt/positive-bilanz-des-pilotprojekts-mit-paketzusteller–umstellung-auf-e-bikes-lohnt-sich-aber-ein-stellplatz-fehlt_18447079.htm

Stopp der Ölförderung erforderlich

Die Energie- und Klimawochenschau des heise-Verlages bietet wöchentlich eine gute Zusammenfassung der Ereignisse rund um Energie und Klima.

In der aktuellen Ausgabe geht es u.a. um die Menge an Treibhausgasen, welche noch in die Atmosphäre gelangen darf, um die Klimaziele zu erreichen.

Die zitierte Studie schlussfolgert:

Es dürfe keine weitere Förder- und Transportinfrastruktur für fossile Brennstoffe genehmigt werden, Öl- und Gasfelder wie Minen vor allem in reichen Ländern müssten teilweise geschlossen werden, bevor sie ausgefördert seien, und die reichen Länder müssten die armen bei einer nicht aus fossilen Energien beruhenden Entwicklung unterstützen.

Ich hoffe, dass die Entwicklung in diese Richtung geht. Natürlich wird sich dann der Preis für Öl und Gas dramatisch verteuern. Ich empfehle daher, sich schon jetzt aus der Abhängigkeit von Öl und Gas zu lösen.

Fahrplan zum Lösen der Abhängigkeit von Öl und Gas:

  1. Modal Split ändern: das Auto wird nur noch benutzt, wenn es gar nicht anders geht.
  2. Auto verkaufen.
  3. Heizenergiebedarf drastisch reduzieren. Mit einer energetischen Gebäudesanierung lassen sich bis zu 90% Heizenergie einsparen.
  4. Quellen für Lebensmittel aus regionalem Anbau ausfindig machen. In Darmstadt z.B. von der Solidarischen Landwirtschaft.
  5. Lebensgewohnheiten überprüfen: weit entfernte Ziele, die regelmäßig angefahren werden (z.B. Arbeitsplatz), hinterfragen.

Kapitalismus vs. Klima

Das Thema Klimawandel ist nicht der Schwerpunkt dieses Blogs, aber ich möchte doch einmal meiner Sorge Ausdruck verleihen.

Die FAZ hat am 10. Juni einen Artikel veröffentlicht mit dem Titel „Länder gegen härtere Klimaschutzziele“. Thema ist der Klimaschutzplan 2050 des Bundesumweltministeriums.

Verschiedene Politiker und Lobbyisten sorgen sich, dass Klimaschutzmaßnahmen der Wirtschaft schaden könnten. Sie wollen weiter Kohle verbrennen. Kapitalismus vs. Klima weiterlesen

Park.Lücke zum Jugendkirchentag 2014

Lebensmitteltransport, Lebensmittelverschwendung und Nutzung des öffentlichen Raumes: das waren die Themen der Aktion „Park.Lücke“.
Die Themengruppe Klimaschutz der Lokalen Agenda 21 Darmstadt, der kubus e.V. und die Foodsharing-Gruppe Darmstadt haben zwei Tage lang – am 20. und 21. Juni 2014 – auf Parkplätzen in der Lindenhofstraße einen Marktstand aufgebaut.
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CO2-Konzentration über 400 ppm

Die Weltorganisation für Meteorologie hat festgestellt, dass die CO2-Konzentration auf der Nordhalbkugel der Erde im Mai 2014 erstmals den Schwellwert von 400 ppm überschritten hat.
Ihr Kommentar dazu: „Die kontinuierlich steigende Konzentration von Treibhausgasen, welche den Klimawandel vorantreiben, sollten uns ein Weckruf sein. Wenn wir unseren Planeten für zukünftige Generationen erhalten wollen, müssen wir dringend vermeiden, weiteres CO2 freizusetzen. Die Zeit läuft uns davon.“
Englischer Originaltext (Link):

“This should serve as yet another wakeup call about the constantly rising levels of greenhouse gases which are driving climate change. If we are to preserve our planet for future generations, we need urgent action to curb new emissions of these heat trapping gases,” said WMO Secretary-General Michel Jarraud. “Time is running out.”

Erdölsuche im Ried

2013-04-19 Ölbohrung2

Unter der Erde im Hessischen Ried liegt Öl verborgen. Das schwarze Gold, wie manche sagen.
Wir sagen: dies ist eine CO2-Lagerstätte.

Was die Kohlekraftwerksbetreiber mit ihren CCS-Lagerstätten (Carbon Capture and Storage) hinbekommen wollen, ist hier bereits Realität:
Das CO2 lagert sicher unter der Erde.

Aber jetzt soll es rausgeholt werden:
Die Heidelberger Firma RheinPetroleum nimmt seit Ende August 2013 eine Erdöl-Probebohrung vor.
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